Gut Halte: Historie
In geschichtliches Dunkel führt die Sage von der Raubburg zu Halte, die von einem beliebten Grafen auf einer Burg in Halte weiß, der „gien Unnerschäd moek tüsken arm un riek … Hä was ok Besitzer van´t Fehr…"
Der Ort entstand aus einem Vorwerk der Johanniterkommende Muhde, die in Halte eine Meierei betrieb. Erstmals wird der Ort 1439 zuerst als vorwerke tho Halteren urkundlich erwähnt. Aus einer Karte aus dem Jahre 1589 ist die Bezeichnung Haltt überliefert. Nach der Reformation ging der Besitz der Johanniter in private Hände über. Halte wurde so zu einem adeligen Gut mit den dazugehörigen Rechten. Um 1800 diente der Ort zudem als Stapelplatz für die von See kommenden Schiffe. Im 19. Jahrhundert bestimmten eine Werft und ein Sägewerk das Wirtschaftsleben. Zu Zeiten der französischen Besetzung Ostfrieslands war Halte eine Zollstation.
Quelle: J. Sternsdorf, Vellage&Halte Chronik Band 1
Eigentümer von Gut Halte
| Jahr | Eigentümer |
|---|---|
| 900 | Kloster Werden an der Ruhr |
| 1284 | Johanniter Orden / Kloster Muhde |
| 1530 | Graf Enno II von Ostfriesland beschlagnahmt das Klosterwerk Halte und verpfändet es an |
| 1535 | Clawes Hatten, danach an |
| 1550 | Ascharius von Langen genannt Kreyenribben |
| 1561 | rechtlicher Übergang vom Johanniter Orden an das ostfriesische Grafenhaus. Gräfin Anno gibt den fürstlichen Meierhof ihrem Kanzler Friedrich ter Westen in Erbpacht aus |
| 1575 | Junker Allert Clandt, Häuptlingssohn aus der Provinz Groningen, Oberst der niederländischen Generalstaaten, neuer Heuermann der ostfriesischen Grafen in Halte |
| 1603 | Gerrit von Geldern durch Graf Enno III. mit Gut belehnt |
| 1621 | Claeß und Adolph Popke von Geldern, Söhne des Gerrit von Geldern |
| 1673 | Metta Uden Popke/Poppinga, Witwe des Adolph von Geldern |
| 1680 | Gerhard Cloppenburg aus Ibbenbüren ( verh. mit Witwe von Geldern) und sein Schwager Menco Metting. Gerhard Cloppenburg stirbt |
| 1694 | Rütger Ernst Cloppenburg, Sohn aus I. Ehe des Gerhard Cloppenburg, Mit-Gutsbesitzer ( bei bloßer Witwenrente seiner Stiefmutter), verh. Mit Annan Elisabeth Metting, Gutsherr |
| 1704 | Witwe Cloppenburg geb. Metting Gutsherrin bis zu ihrem Tod ( ca. 1720 ) |
| 1711 | Aleida Cloppenburg ( Tochter von Rötger Ernst Cloppenburg und Anna Elisabeth Metting), und ihr Ehemann Geord Loesing zu Emden erhalten zu Lebzeiten der Mutter vorab, sind ab ca. 1720 Alleinbesitzer des ganzen Gutes, haben drei überlebende Kinder |
| 1726 | Aleida Cloppenburg, verwitwete Loesing Alleinbesitzerin |
| 1730 | Witwe Loesing, geb. Cloppenburg, in 2. Ehe verh. mit Addo Ter Borg, Deputierter des Emder Amts, ( Ehe kinderlos ) |
| 1734 | Addo Ter Borg, Witwer und Vormund, gemeinsamer Gutsbesitz durch die drei Kinder Loesing |
| 1746 | Erbteilung: Jacoba Loesing ( verh. de Pottere) Besitzerin des Guts Halte ohne Esseborg, Roetger Ernst Loesing ( verh. Amoena Metting) Besitzerin des Esseborg und der Vellager Besitzungen, Anna Elisabeth Loesing ( verh. Wiarda) abgefunden ( siehe Tafel: Erbteilung Loesing ) |
| 1795 | Eelbern Heykes Coenen verw. Boelman verw, Börchers |
| 1814 | Kaufmann Jan Heykes Boelman ( verh. Aafke Siebens Heyen ), Sohn der Vorbesitzer als Alleinbesitzer |
| 1833 | Witwe Boelman ( gest 1841) und Tochter Elbring Boelman ( verh. mit Kaufmann u. Schiffsrheder Johann Daniel Benoit von Santen, gest. 1856) Besitzer. Mitbesitzer J.D.B. von Santen. Seine Söhne Ibeling Benoit von Santen und Johan Heikens Benoit von Santen ( 1808-58) mit im Geschäft |
| 1858 | Witwe von Santen geb. Boelman Alleinbesitzerin, Verkauf an die Kaufleute Hermann Visser ( Nordhorn) und Anton Klasen ( Papenburg) und an Schiffsbaumeister Heinrich Mammes (Papenburg) |
| 1865 | Konkursverfahren über das Gut, Anton Klasen und Witwe Mammes werden Alleinbesitzer |
| 1894 | Fabrikant Hermann Klasen Alleinbesitzer |
| 1937 | Angelika Klasen Besitzerin zur Hälfte, zwei Geschwister und eine Schwägerin zu anderen Hälfte Mitbesitzer, Nutzung des Herrenhauses als Mädchenpensionat |
| 1958 | Verkauf an die Hannoversche Landbaugesellschaft, Parzellierung und Ansiedlung von Gärtnereibetrieben |
| 1963 | Herrenhaus, Nebengebäude, Garten, Park durch den 23. Jährigen Maschinenbau Ing. Kurt Garen erworben, Bau des Hotel-Restaurants „ Reiherhorst „, Abbruch der alten Gebäude außer dem Herrenhaus, die alte Gastronomie Tradition seitens der Fähre wird fortgesetzt. |
| 1998 | Kernsanierung des Herrenhauses aus dem Jahr 1796 |
| 2002 | Enno Garen, Wiebke Schade und Frauke Joost, Kinder von Kurt und Hanne Garen, Besitzer von Gut Halte und dem Restaurant Reiherhorst übernehmen die Geschicke des Gutes und des Restaurant Reiherhorst |
| 2021 | Errichtung des Standesamtes der Stadt Weener im Gut Halte durch Anträge von Wiebke Schade und Enno Garen |